Pecha Kucha

Pecha Kucha: Ein zeit- und bildlimitiertes Prä­sentationsformat für Kreative, entwickelt in Japan von Klein Dytham Archi­tec­ture/Tokyo, machte auf der Reise rund um den Globus in Ober­österreich Station.

20 Bilder x 20 Sekunden = 6 min 40 sec. Zeit, um zu präsentieren. Diese und andere Varia­ti­o­nen von Shows, die in Arbeiten­welten von Künst­ler­In­nen blicken lassen, er­leben Hoch­saison. Die „Show des Schei­terns“ erwarten wir bei­spiels­wei­­se im Ju­ni in der Landesgalerie, die Aus­stel­lung „Clips“ mit Werbevideos europäischer Künst­lerIn­nen ist eben­falls nicht weit. Ende Mai lud Linz09 zur Pecha Kucha Night ins Archi­tektur­forum OÖ. Mag­­nus Hofmüller von Linz 09 im Vor­feld zur Beliebt­heit von Pecha Kucha:
Dieses Format gibt es seit dem Jahr 2004 und geht so schleichend um die Welt. Zuerst traf es auf Metropolen wie Tokyo, New York, Berlin und seit dem letzten Jahr auch auf kleinere Städte in Europa. Im Zeitalter der Netzwerke – große Krea­tiv­netzwerke sind interessant, um Koope­rationen zwischen den einzelnen Sparten zu verstärken – finde ich ein lustvolles Präsen­ta­tionsformat sehr wichtig und deshalb haben wir, Linz09 und AFO, beschlossen in den Pecha Kucha Reigen einzusteigen.

Was gab Klein Dytham Architecture Anlass, dieses Präsentationsformat zu entwickeln und auf an­­dere Kontinente zu verbreiten?
Pecha Kucha hat sich im Büro von Klein Dythem Architecture ergeben, ein Zufallsprodukt so­zusagen. Eine Kollegin hat es in die Vereinigten Staa­ten weitergetragen und so kam die Idee, das wei­terzuverfolgen, es gab Präsentationen in Berlin und London, die sehr gut funktionierten.

In Japan fand die Show Premiere und nach vielen Stationen wird nun Linz erreicht. Ge­lingen überall diese Shows? Kann man diese Show in jede Stadt transferieren?
Für uns ist es ein Versuchsballon. Es ist ein spannendes Format, das weltumspannend funk­tioniert. Linz hat auf alle Fälle die Ressourcen, Pe­cha Kucha interessant zu füllen. In Wien funk­tionierte es zur Hälfte sehr gut, weil die Redner lustig und kurzweilig präsentierten, also das ganze nicht todernst genommen haben. Eine 6 min 40 sec Präsentation kann sowieso kei­ne Vollständigkeit zeigen. Bei manchen hat sich im Nachhall etwas entwickelt und darum geht es auch. Das Format reist um die Welt und es rechtfertigt sich so­mit selbst schon (in un­ter­schiedli­chen Qualitäten natürlich). Grund genug, das For­mat aufzugreifen.

Was waren weitere Gründe Pecha Kucha nach Linz zu holen und was erwartest du dir von der Pecha Kucha Night im AFO Linz?
Es gibt natürlich in Oberösterreich sehr gut funktionierende Netzwerke, aber die lustvolle Free­style-Variante fehlt mir etwas. Das Präsen­tations­format passt hier für GrafikerInnen, Architekt­In­nen, ModedesignerInnen, FilmemacherInnen, Me­dienkünstlerInnen, Mediende­sig­nerInnen, Web­de­­sig­ner­Innen, Bildende KünstlerInnen, das Ange­bot ist sehr breit angelegt. Ich finde, dass der Link in der Stadt zwar nicht fehlt, aber gut wäre noch eine verstärkte Verlinkung und gemeinsame Dis­kussion über die unterschiedlichen Arbeiten. In die­­ser Präsentation geht es um die tägliche Ar­beit, die jede/r leistet.

Ist das Präsentationsformat als Aktion für den Mo­ment angelegt oder wird archiviert?
Wir werden auf alle Fälle für uns archivieren und es gibt mit dem Kopf der Aktion in Japan und jeder Stadt/Institution, in der es passiert, ein Agreement, dass zu Dokumen­tations­zwecken zentral gesammelt wird und ein Archiv der gesamten Aktionen entsteht. So lässt sich im Vergleich mit anderen Städten ablesen, ist der Anteil von z.B. ArchitektInnen größer oder hat Linz mehr MedienkünstlerInnen ...

Die erste Pecha Kucha Nacht ist vorüber, Wieder­holungen sind ab Herbst 07 geplant.

Info und Archiv: www.pecha-kucha.org
VeranstalterInnen: www.afo.at, www.Linz09.at

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06/07

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