Editorial

spotsZ 11/07 ist eine Sonderausgabe: 8 Seiten sind in diesem November einem Thema gewidmet und von einer externen Redaktion bearbeitet worden. Die Gruppierung A.Ort.A hat sich schon im September 05 mit dem Projekt Nach_wie_Vor_Linz vorgestellt. Damals mit dem Ansinnen, in regelmäßigen Beiträgen Potentiale der Wienerstraße in Linz zu erkunden und den Blick auf aktuelle und zukünftige Entwicklungen dieses Stadtraums zu schärfen.

Nach fast 2 Jahren gibt es mehr Material und mehr Information. A.Ort.A hat die Thematik Nach_wie_Vor_Linz präzisiert und legt seinen inhaltlichen Zirkel genau am Kopf der Wienerstraße an: An den Hinterausgang des ge­planten Musiktheaters.

Was tut sich dem Betrachter auf? Barrieren. Herbert Mosers Einführung in das Thema fordert auf, den behandelten Ort nicht als Bedrohung wahrzunehmen, sondern Mehrdeutigkeiten zu erkennen und daraus urbane Reser­voirs herauszuschälen. Eine Barriere ist kein unüberwindbares Hindernis sondern „nur“ räumliche Trennung. Im darauf folgenden Text und in graphisch dargestellten Szenarien erkennt Jürgen Haller diese Ordnung an und beschäftigt sich mit diesem Knotenpunkt, um zwei Stadtteilen die Mög­lichkeit zu einer eigenständigen Identitätsentwicklung zu geben. Zur weiteren Vertiefung der Thematiken von A.Ort.A kann sich der Leser/die Leserin mit Monika Perner auf einen Spaziergang begeben, die Intensivierung der Mobilität mit Richard Steger betreiben oder sich von Lokalmatador Harald Gebhartl durch die innersten Gedanken des Theater Phönix begeben. Oder sich zu seiner Randlage hin zum übertrainierten Unterarmmuskeln des Ten­nisspielers Guillermo Vilas überzeugen lassen, dass die Lösung dieses Ortes nicht in einem Entwurf oder einer Gestaltungsmaßnahme liegt, sondern vor­erst im „Aushöhlen, Ausschaben, Sprengen und Auslagern von Vor­han­denem“ – und diese als Begriffe einer alltäglichen Städtebaupraxis anerkennen, wie Wolfram Mehlem das in seinem Artikel schreibt.

Lorenz Potocniks Plünderungswünsche des Spardabankgebäudes innerhalb seiner 60er und 70er Jahre Architekturserie runden den Wienerstraßen­schwerpunkt im Heft ab, beziehungsweise ist Wiltrud Hackl am Au­ßen­co­ver wieder einmal stinksauer, dass auch dort Bankdirektors so viel zu sagen haben und mokiert sich überhaupt über die Einfallslosigkeit, im Falle des Fal­les dann doch immer gleich an Kommerz und Einkaufszentrum zu denken.

Und sonst gibt’s im Heft die bewährte Mischung aus Klatsch und Tratsch, Sex and Drugs und Angelina Jolie und Brad Pitt.
Viel Vergnügen beim Lesen.

Die spotsZ* Redaktion
spotsZ@servus.at

* spotsZ gibt’s seit Oktober 2006 als monatlich erscheinendes Printmedium für „Kunst, Kultur, Szene und Linz“. Alle bisherigen Ausgaben sind nachzulesen unter www.servus.at/spotsZ

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11/07

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