Gegentöne 2007

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Unter dem Motto „GEGEN­TÖNE – mut verändert“ fand sich am 14. April eine bunte Mischung aus VertreterInnen von politischen, kultur- und sozialpolitisch tätigen bis zu kirchlichen Organi­sa­tionen, aber auch kulturinteressierten oder sonst wie veränderungswilligen Einzelpersonen zu einem „Kultur-Festival für sozialpolitische Visionen“ zusammen.

Am Programm standen Workshops zu globalisierungskritischen Themen, ein World-Café, Infostände mit Fair Trade-Pro­dukten und ein abendliches Kulturprogramm mit Per­for­mance, Musik und Percussion, an der „Leistbar“ konnten Speis und Trank nach eigenem Ermessen unter Be­rück­sich­tigung der un­terschiedlichen Einkommen bezahlt werden, ein nachmittäglicher Umzug – samba-attac und Gegentonorchester – Rich­tung Tau­benmarkt sollte auch Nicht­besucherInnen auf die Ver­­anstaltung aufmerksam ma­chen. Dies alles an einem strah­lend schönen Sonnentag, den man­che auch gerne an­stelle in den Räumlichkeiten der Kunstuni irgendwo auf einer Wiese verbracht hätten. Wa­rum tut man sich das an, wollte spotsZ wissen und be­fragte Workshop­teil­nehmer Erich Klinger und Peter Schiss­ler, einen der Organi­satorInnen des Festivals, das bereits zum zweiten Mal auf Ini­tiative des Gegenton­orch­esters statt­gefunden hat, über ihre Motivation.

P.S.: Die Mischung aus Diskussion, Kultur und Musik macht es angenehm, sich mit ernsthaften Themen auseinanderzusetzen und Lösungen zu entwickeln. Es ist auch eine Fort­set­zung der Bewegung, die sich bereits beim Aus­trian Social Fo­rum in Linz vor knapp 3 Jahren entwickelt hat. Es geht  nun nicht mehr um eine Analyse gesellschaftlicher Umstände, sondern darum, gemeinsame Lösungen zu entwickeln und bereits vorhandene Ideen oder auch Aktivitäten bekanntzumachen.

Was waren die Themen der Workshops?
E.K., P.S.: Einer der Workshops hat sich mit Fairem Trans­port beschäftigt. Es wurden auch die Arbeits­be­dingungen im Trans­portgewerbe – weltweit – thematisiert und es nahmen auch Ver­tre­terInnen des Transportgewerbes daran teil. Es geht nicht nur darum, dass Waren in Betrieben mit fairen Arbeits­bedin­gun­gen erzeugt werden, auch die We­ge, die eine Ware nimmt, müs­sen unter fairen Bedin­gun­gen vor sich gehen.

Als ein mögliches Mittel gegen den Globalisierungswahn fal­len auch immer wieder alternative Geldsysteme, was auch Thema eines Workshops war. Wieviel Chance haben solche kleinen Mi­kro­kosmen tatsächlich, was können sie bewirken?
P.S.: Unter Freunden, in einer kleineren Gemeinschaft können solche Systeme gut funktionieren. Es hat einmal vie­le kleine lokale Betriebe gegeben, nur durch den Wahn, im­mer billiger produzieren zu müssen, hat sich die Situa­tion so entwickelt, dass diese keine Chan­ce mehr ha­ben. Es geht dabei vor allem um eine Stärkung der kommuna­len Ebenen und um eine Bewusst­seinsän­de­­rung. Natürlich kann sich eine einkommensschwache Al­lein­erzieherin vielleicht nicht leisten, entsprechend teu­re­re Bio- und fair gehandelte Lebensmittel einzukaufen, innerhalb eines Tauschsys­tems hat sie aber die Mög­lich­keit Anderes als Geld als Gegen­leistung einzubringen.

Was sind nun die Ergebnisse der Gegentöne 2007?
P.S.: Einer der Workshops hat sich speziell damit be­schäf­­tigt, wie die Zukunft der Bewegung aussehen kann. Am we­sent­lichs­ten ist es, dass in den einzelnen Orga­ni­sa­tio­nen weiterdiskutiert wird und die entstandenen Kon­takte weiterbetrieben werden. Gute Ideen und die Kraft von ein­zelnen zu vernetzen ist das Wichtigste, ein gutes Bei­spiel dafür war die STOPP GATS Kampagne, wo es gut ge­lungen ist, breite Teile zu vernetzen.

Was ist das Resümee des Aktionstages?
E.K.: Mitgenommen habe ich mir vor allem zusätzliches Wis­sen, eine Bestätigung meiner Arbeit und neue Kontakte zu Menschen, mit denen ich gerne in Zukunft gemeinsam etwas auf die Beine bringen möchte.
P.S.: Es ist ein Stück Hoffnung entstanden, dass es möglich ist, etwas zu verändern. Wichtig ist es, uns gegenseitig zu stär­­ken. Man muss ständig drüber reden, was es schon gibt, ob es sich um fair gehandelte Produkte oder um Ein­zel­aktivi­täten in den Organisa­tio­nen handelt.    •

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05/07
FotoautorInnen: 
Erich Klinger

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