Buchtipps

Henning Mankell
DIE FLÜSTERNDEN SEELEN

256 S., 20,50 EUR, Zsolnay
Felisberto, ein alter Schwarzer, sitzt am Feuer und erzählt von sei­ner weitverzweigten Familie: von der über dreihundert Jahre al­ten Stammesmutter Samima, die zwar tot ist, aber als lebendiger Geist bei ihren Nach­fah­ren äu­ßerst ge­gen­wärtig. Von Zeca, dem Hinkenden, der einen Pfeil zu schmieden vermag, mit dem man sogar den Teufel töten kann ... aber er erzählt auch von weißen Menschen. Von seinem weißen Herrn, der für Felis­berto ein Quälgeist und zugleich ein Zauberer von übernatürlichen Kräften ist. „Der Chronist der Winde“ hat Henning Mankell bei uns auch als Romancier Afrikas be­rühmt gemacht. Hier er­zählt er nun von der magischen Seite des schwarzen Kon­tinents, von Schicksalen zwischen Traum und Wirklichkeit und davon, wie das Zeit­alter des Kolonialismus zu Ende geht.

Anthony McCarten
SUPERHERO

304 S., 20,50 EUR, Diogenes
„Das Leben ist eine Geschlechts­krankheit. Die Leute verbreiten sie mit Sex, und am Ende stirbt man dran.“
Willkommen in Donald Delpes Welt ... Eigentlich ist Donald ein ganz nor­maler einsamer, un­glück­li­cher Teenager. Vor allem quält ihn die Frage: „Wie geht Liebe?“ Aber er hat wenig Zeit – er ist krank. Was ihm bleibt, ist ein Leben im schnellen Vorlauf. Das schafft aber nur ein Superheld. Darum hat Donald einen erfunden – Miracle Man. Aber kann Miracle Man ihm helfen, oder braucht Donald ganz andere Helden?
Die Entdeckung! McCartens Ge­schich­ten sind komisch, be­klemmend und so traurig, dass es weh tut.

Lisa St Aubin de Teràn
DECKNAME OTTO

573 S., 23,50 EUR, Insel
„Was immer die Zeitungen be­haup­ten, ich bin überhaupt nicht dämonisch. Ich war bei geradezu unanständig vielen Revolutionen da­bei. Allen Widrigkeiten zum Trotz habe ich überlebt. Ich hat­te mehr Glück als Verstand.“
Deckname Otto ist die Geschichte eines venezolanischen Revolutionärs, der nach Europa kam und für Alge­riens Unabhängigkeit kämpfte, bevor er aufbrach, um Guerillero zu werden und sein Land zu befreien. Von den Anden in die Straßen von Paris, aus der Hitze Kubas ins verregnete London. Von Algier bis auf den Marktplatz von Tübingen führen die unglaublichen Wege eines Man­nes, dessen Gestalt von Jugend an Gerüchte und Legen­den umgaben. Oswaldo Barreto Miliani, Revolutionär mit dem Deck­namen Otto, durfte erst nach Jahrzehnten in sein Land zurückkehren.

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