Editorial
Liebe spotsZ-LeserInnenschaft!
Eine neue Ausgabe von spotsZ liegt in Händen und offenbart sich dem freudig lesenden Blick: Vielleicht fangen wir im Editorial dieser Ausgabe einmal ganz hinten an, was ohnehin dem Leseverhalten vieler Menschen entspricht. Unsere Kolumnistin Wiltrud Hackl ist dieses Mal wieder in der Wellness-Oase gelandet, um sich der Pflege ihres Luxusbodies und dem Nachsinnen ihres letzten Oasenbesuches im Februar zu widmen – nachdem sie dazwischen, im März gedanklich bei „Linz 09“ zu Gast war. Einfallslosigkeit, Mangel an Themen? Ganz und gar nicht, die abwechselnde Notwendigkeit von „Linz 09-Themen“ und Besuchen in Wellnesstempeln ist spontan elaboriertes Konzept, das die mögliche Wechselwirkung zwischen ehrlichem Engagement und ebenso ehrlichen Eskapismuswünschen im Zusammenhang mit der permanenten Aufregung um „Linz 09“ sehr gut beschreibt!
Wie geht’s von hinten Richtung vorne weiter? Manuela Mittermayer widmet sich der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“, die ab Mai auch in OÖ eingeführt wird. Dann hat sich kurzfristig eine kleine Themenzusammenstellung aus diversen, „veranstaltungsbezogenen“ Diven-, Prinzessinnen- und anderen Frauenbildern ergeben, die direkt überleiten in eine Besprechung der Tanztage-Auftaktveranstaltung „Dance-Tetralogy“, die im Posthof ein etwas progressiveres Tanzverständnis performte und damit auch die Nichtvergleichbarkeit von Qualitäten zwischen fertigem Produkt und Experiment offensichtlich machte. Wir hätten dann noch anzubieten die Architekturfotographie (und die Gedächtniskunst) der Bechers in der Landesgalerie, dazu passend abgestimmt die erste Folge einer Serie von Lorenz Potocniks Linzer Architekturkuriositäten. Es gibt einen Schwerpunkt zum Filmfestival „Crossing Europe“ mit einem Blick auf eine postulierte, postmoderne Erzählstruktur des europäischen Films, nämlich überraschenderweise die des „Road Movie“. Nun, endlich vorne angekommen, quasi am Ende und Anfang, ein Versuch über die Lentos-Ausstellung „futuresystems : rare momente“, die sich durch die gelungene poetische Dimension der beschreibenden oder diskursiven Sprache entzieht, die Gesehenes lediglich verwerten will. Interessanterweise trifft das poetische Moment der Ausstellung auf das zurzeit stattfindende Poesiefestival „Tage der Beweglichkeit 2“, das sich ebenfalls kurz angekündigt findet. Das u.a. von der Künstlervereinigung Maerz veranstaltete Festival schafft in seiner Ausübung von Poesie (und Subversion) jedenfalls möglicherweise interessanten Gegenpol als auch Überschneidung zum „neuen Poesieverständnis“ in der bildenden Kunst.
An dieser Stelle außerdem eine kleine Vorschau auf die Maiausgabe von spotsZ: Walter Kohl wird einige aktuelle Projekte aus dem oberösterreichischen Raum vergleichen, die sich mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus beschäftigen. Robert Stähr wird poetische Positionen des oben erwähnten Festivals „Tage der Beweglichkeit 2 – Tage der Poesie“ erheischen, wir werden uns im Mai außerdem mit dem O.K in den öffentlichen Raum in einen „Schaurausch“ begeben und im Kunstraum Goethestrasse nachfragen, was dort in letzter Zeit so los war und was es mit der Erweiterung zu „Kunstraum xtd“ auf sich hat.
Natürlich gibt’s überall noch allerhand dazwischen – für unsere LeserInnen heißt das nur: Viel Spaß beim Lesen!
Die spotsZ* Redaktion
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* spotsZ gibt’s seit Oktober 2006 als monatlich erscheinendes Printmedium für „Kunst, Kultur, Szene und Linz“. Alle bisherigen Ausgaben sind nachzulesen unter www.servus.at/spotsZ
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