Linz­Supervision

Beispiele, Idealbilder, Utopien, veränderte Perspektiven. Realität und Wunsch­­gedanke Stadt Linz: Wer macht sich Gedanken und worüber? Die­se Rubrik stellt monatlich Szenarien vor, die sich mit Linz als gebauter Struktur auseinandersetzen.

Stop watching me!!!

Der Google Earth Satellit umkreist 15-mal täglich unseren Globus und nimmt dabei pausenlos Bilder der Erdober­flä­che auf. Im Moment werden diese Bil­der in zeitlicher Verzögerung geliefert, es ist aber denkbar, dass in naher Zu­kunft diese Abbildungen in Echtzeit zu sehen sein werden. Google Earth durchleuchtet und beobachtet unsere Gesell­schaft, späht per Satellit in unsere Gär­ten und macht uns kontrollierbar.

Google Earth operiert mit Abbildungen von Oberflächen, die drei Dimensionen vortäuschen. Durch Veränderung der Per­­­spektive entdeckt man aber, dass es sich lediglich um zweidimensionale Bil­der handelt. Diese Tatsache führt zur Idee der Manipulation der Oberfläche, um sich vor der Informationsüberflut und vor dem Verlust der Privatsphäre zu schützen.

Durch Tarnung werden die Konturen des Individuums oder einer Situ­a­tion vor entsprechendem Hintergrund „verwischt“. Es soll die optische Auf­klärung erschwert oder unmöglich gemacht werden. Die Strategie der Tarnung wird angewendet, indem Ebenen zwischen Satelliten und Erd­ober­fläche eingezogen werden. Auf diesen Ebenen befinden sich Ab­bil­dun­gen, die etwas anders darstellen und damit die Fotos der Satelliten ver­fälschen. Ab dem Zeitpunkt ist es dem Google Earth Betrachter nicht mehr möglich zu beurteilen, welche Elemente sich tatsächlich auf der Erd­oberfläche be­finden – die Wirklichkeit wird durch Bilder manipuliert.

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11/08
FotoautorInnen: 
Violetta Walkobinger

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