Buchtipps
Anna Mitgutsch
Zwei Leben und ein Tag
Roman, Luchterhand
Nach einem Nomadenleben in Amerika, Südostasien und Osteuropa haben sie sich getrennt: Edith und Leonard. Mit dem inzwischen erwachsenen Sohn kehrt Edith in das Haus ihrer Kindheit zurück. Dort beginnt sie Briefe an Leonard zu schreiben, in denen sie sich an die Jahre ihres Zusammenseins erinnert. Sie fragt sich, warum sie einander, doch immer verfehlen und ob sie Schuld tragen am Schicksal ihres Sohnes. In diesen Briefen denkt Edith aber auch immer wieder über den großen Exzentriker der amerikanischen Literatur Herman Melville nach. Dieser stand wiederholt im Mittelpunkt ihrer Forschungen. Ein sprachliches Meisterwerk von ungewöhnlicher Dichte und Klarheit.
Sabine Gruber
Über Nacht
Beck Verlag
Ein einziger schicksalhafter Augenblick verändert Leben. In ihrem neuen Roman erzählt Sabine Gruber die Geschichte zweier Frauen in zwei verschiedenen Städten, Mira in Rom und Irma in Wien. Beide Frauen leben mit beunruhigendem Verdacht: Mira ist Altenpflegerin und sorgt sich um ihre Ehe. Irma ist Kulturjournalistin und interviewt Menschen mit aussterbenden Berufen. Zwei Frauen auf Spurensuche voller Liebes- und Lebenssehnsucht. Was verbindet die beiden? Eine spannende Parallelgeschichte.
Lilian Faschinger
Stadt der Verlierer
Hanser Verlag
Matthias hat viele Beziehungen. Er hasst es, wenn Frauen ihm widersprechen. Als er eines Tages im Lainzer Tiergarten eine Frau, die sich umbringen wollte, rettet, beginnt eine weitere geheimnisvolle Affäre. Zur gleichen Zeit bekommen Emma Novak und Mick Hammerl, Privatdedektive, einen ungewöhnlichen Auftrag. Auf der Suche nach dem von Frau Mautner zur Adoption freigegebenen Sohn machen sie eine ungewöhnliche Entdeckung … Ein ironisches, zuweilen groteskes Panoptikum der Stadt Wien!
XING 07 SONDERHEFT:
329 km Erinnerung – Absenz
Ein Sonderheft zum gleichnamigen Projekt von Alexander Joechl, Hermann Lohninger und Chris Müller.
Das Heft thematisiert die Schwierigkeit der Erinnerungsarbeit einer nach dem Holocaust aufgewachsenen Generation, das Erinnern an die Erinnerungen der Überlebenden.
Mit Texten von: Michaela Lehner, Aleida Assmann, Matthias Osiecki, Thomas Hellmuth, Robert Schindel, Christian Angerer, Heidemarie Uhl und Franz Vranitzky.
Ausgangspunkt für das Projekt war die Überlegung, dass eine Menschenkette von 200.000 Personen, die einander die Hand geben, eine Länge von über 300 Kilometer ergibt. 200.000 Menschen waren im Konzentrationslager Mauthausen inhaftiert. Exakt 329 Straßenkilometer beträgt die Entfernung zwischen dem ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen und dem ehemaligen Reichsparteitagsgebäude in Nürnberg.
Diese Strecke sind die KünstlerInnen abgefahren und haben die verschiedenen Formen des Gedenkens, Denkmäler und Mahnmäler, in den einzelnen Orten auf dem Weg fotografiert. Die rund 800 Fotos werden nun im Besucherzentrum Mauthausen gezeigt.
Erhältlich unter www.xing.at.
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