Buchtipps
Creating the Change
Beiträge zu Theorie und Praxis von Frauenförder- und Gleichbehandlungsmaßnahmen im Kulturbereich
Hg. von Sabine Benzer
(IG Kultur Vorarlberg)
238 S., EUR 18,-
Verlag Turia + Kant, 2006
ISBN 3-85132-441-2
Die Publikation basiert auf einer zweijährigen Studie der IG Kultur Vorarlberg, die darauf abzielt, die Situation von Frauen im Kulturbereich zu beleuchten, die symbolischen Rahmenbedingungen zu bearbeiten, aber auch konkrete Vorschläge für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von kulturschaffenden Frauen zu entwickeln.
Zum einen wurden zu diesem Zweck renommierte Kulturtheoretikerinnen eingeladen, die aus ihren jeweiligen – in Beziehung zum Kulturbereich stehenden Forschungsfeldern heraus – die aktuellen Diskurse präsentierten; zum anderen stellten Praktikerinnen ihre unterschiedlichen Modelle von Frauenförderung im Kulturbereich vor, um in der Folge konkrete Verbesserungsvorschläge machen zu können.
Die IG Kultur Vorarlberg hat im Rahmen dieser Arbeit auch konkrete Frauenfördermaßnahmen entwickelt, die in Form eines ausführlichen Maßnahmenkataloges mit Vorschlägen zu den Bereichen ‚Vergabe öffentlicher Mittel‘, ‚Rechtsnormen‘, ‚Soziales & Arbeit‘, ‚Aus- und Weiterbildung/Diskursbeteiligung‘, ‚Strukturförderung‘ und ‚Netzwerke‘ in Kurzform ebenfalls in diesem Band zur Verfügung (Langversion siehe Homepage der IG Kultur Vorarlberg:) stehen.
Mit Beiträgen von: Yvonne P. Doderer, Gerda Haas, Christina von Braun, Eveline Kilian: Virginia Woolf, Yo Taubert, Stella Rollig, Hito Steyerl, Anette Baldauf.
Informationen unter www.fiftitu.at oder www.igkultur-vbg.at
Zwischenbilanz 2
Anthologie des „Linzer Frühling“
EUR 19,-
ISBN: 3-85285-154-8
Als ein „Stück oö. Literaturgeschichte, die es sonst nirgendwo gibt“ enthält diese Anthologie ca. 90 Beiträge von bekannten und unbekannte AutorInnen, die in den letzten 10 Jahren im Rahmen des Linzer Frühling aufgetreten sind: Die Palette reicht von Prosa über Lyrik bis zu experimentellen Texten und Dialektgedichten. Beiträge u.a. von Franz Blaas, Susanne Rasser, Eugenie Kain, Elisabeth Vera Rathenböck, Ruth Aspöck, Julian Schutting, Robert Stähr, Thomas Baum, Rudolf Habringer, Franzobel, Stephanselm Hadwiger, Brigitta Mathes, Andreas Wahl, Erwin Enzinger, Richard Wall, Traude Korosa, Elke Papp ...
Erhältlich: LINZER FRÜHLING – Literatur und so, Dornacherstr. 15, 4040 Linz Tel.: 0676/7623331,
literaturundso@linzer-fruehling.at, www.linzer-fruehling.at
Morten Ramsland
HUNDSKÖPFE
477 S., Schöffling & Co, EUR 25,60
Trunkenbolde, Schmuggler, Raffzähne: Seine Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen. Als Großmutter Bjork ein letztes Mal die in alle Winde verstreuten Verwandten um sich versammeln möchte, kehrt Asger Eriksson nach Dänemark zurück. Ehe er sich versieht, wird er zum Erzähler in einer vor unerhörten, komischen wie tragischen Ereignissen überschäumenden Familiensaga, bevölkert von bunten Gestalten. Da ist Großvater Askild, Schiffsingenieur, Schmuggler und talentloser Freizeitmaler, der eine Familie mit trotziger Strenge zu beherrschen versucht. Bjork, die unermüdliche Anekdotensammlerin mit einer Schwäche für Konservendosen voll „frischer Luft aus Bergen“. Asgers Vater Niels, genannt Segelohr, der endlose Kolonien von Ungeheuern an die Wände zeichnet und mit seinen enorm großen Ohren unglaubliche Dinge hören kann. Und schließlich Asger selbst, den seit seiner Kindheit eine furchtbare Angst vor der Kellertreppe quält: Unten im Dunkeln, da lauert der Hundskopf, „und der ist sehr gefährlich“.
„Hundsköpfe“ ist ein Kracher. Grob und amüsant. Fein und empfindsam. Ein mutiger, unterhaltsamer und tiefsinniger Roman.
Andreas „Spider“ Krenzke
Im Arbeitslosenpark
Storys, mit Hör CD
Voland & Quist, 2006, EUR 12,80
ISBN 3-938424-12-5
„Man weiß, wer der erste Mensch im Weltall war, und wer der erste am Nordpol. Aber der erste Arbeitslose? Man kennt das Milleniumbaby und die erste Ich-AG. Aber der erste Arbeitslose? Irgendwann muss es ja mal begonnen haben. Wie mag das wohl gewesen sein, damals, als es bloß drei oder vier Arbeitslose in Deutschland gab?“ (aus: Der erste Arbeitslose)
Fragen solcher Art stellt Spider in seinen kurzen Texten, während er seine Umwelt mit messerscharfem Blick seziert und vom Leben der Underdogs gestern und heute erzählt: Es sind Geschichten voll origineller Einfälle, hintergründigem Humor und skurrilen Charakteren. Spider alias Andreas Krenzke gründete 1996 mit anderen die Lesebühne „LSD-Liebe statt Drogen“. Seit 2000 ist er festes Mitglied der Surfpoeten.
„Für Roboter waren harte Zeiten angebrochen. Renault hatte einfach den Fortschritt rückgängig gemacht. Die Fabrik ohne Roboter. Wie mochte es wohl in der Logistik oder in der Buchhaltung dieses Werkes aussehen? Büros ohne Computer? Stattdessen Hunderte junger Frauen und Männer, die alles im Kopf ausrechneten? Und wie, um Himmels Willen war das Innere dieses Autos beschaffen, der Motor, das Getriebe? Die Wirtschaftsseiten auch deutscher Tageszeitungen waren jedenfalls begeistert. “ (Aus: Mein Mann ist Roboter)
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