normaleLINZ
Kommerzielle Medien enthalten oft Fakten und Realitäten vor, manche Themen werden dauerhaft ausgeblendet. Das normale-Filmfestival wirkt dem seit 2003 mit kommentiertem, gesellschaftspolitischem Kino entgegen, um so Möglichkeiten der persönlichen Mitgestaltung in einer demokratischen Gesellschaft sichtbar zu machen. Die Normale und die Arbeiterkammer OÖ haben sich zusammengetan und veranstalten Anfang November ein gesellschaftspolitisches Filmfestival in der AK OÖ. Dem Leitmotiv „verstehen, um zu handeln“ folgend, fokussieren die Filme der normaleLINZ auf einem Schwerpunkt von Radikalisierung, Ausgrenzung und Rassismus, sowie auf Filme mit europäischem interkulturellem Schwerpunkt. Schulvorstellungen am Vormittag richten sich an Jugendliche, die Themen kommentiert und inhaltlich nachbereitet. An den Filmabenden der normaleLINZ wird im Anschluss zum Filmgespräch geladen. Analysen und Hintergrundinformationen lassen aktuelle Entwicklungen erkennen, bei allen Filmvorführungen bieten geladene ExpertenInnen eine zusätzliche Diskussions- und Informationsplattform.
Programm:
Di 03. Nov., 20.00 h: Das Experiment (Thriller von Oliver Hirschbiegel, D 2001)
„Leicht verdientes Geld und ein netter Spaß“ denken die 20 Freiwilligen, die sich auf das von der Universität ausgeschriebene Experiment zur Erforschung des Aggressionsverhaltens in einer künstlichen Gefängnissituation einlassen. Zunächst halten die Beteiligten das Ganze für ein Spiel.
Mi 04. Nov., 09.00–12.00 h, 20.00 h: Skinhead Attitude
(Dokumentarfilm von Daniel Schweizer, CH/D/FR 2003)
Der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm, der die 40jährige Geschichte der Skinhead-Bewegung von links außen bis rechts außen aufzeichnet. Er beschreibt die Wurzeln dieser Subkultur und die Veränderung, Radikalisierung, Politisierung und Vereinnahmung dieser Jugendbewegung, die zu den radikalsten und paradoxesten unserer Zeit gehört.
Do 05. Nov., 09.00–12.00 h, 20.00 h: Die Klasse (Doku-Film von Laurent Cantet, Deutsch, F 2008)
François Bégaudeau ist ein junger, ambitionierter Französischlehrer an einer Schule in einem Pariser Vorort. An diesem sozialen Brennpunkt fordert er seine SchülerInnen heraus und konfrontiert sie mit demokratischen Weltanschauungen.
Fr 06. Nov., 09.00–12.00 h: Here To stay (Dokumentarfilm von Markus Wailand, Ö 2008)
im Anschluss: Schwarzfahrer (Kurzfilm von Pepe Danquart, D 1992)
Here To stay: Für rassistische Parolen an Wiener Hauswänden fühlt sich niemand zuständig. Der Film zeigt Menschen mit afrikanischen Wurzeln, die Österreich als ihre neue Heimat sehen. Anfeindungen und Rassismen beantworten sie mit eigenen Initiativen, selbstbewusst und mit zuweilen überraschenden Mitteln.
Schwarzfahrer: Ein junger Schwarzfahrer wird während einer Straßenbahnfahrt von einer älteren Frau wüst beschimpft. Die Passagiere sind ZeugInnen der hässlichen Szene, das Schimpfen wird immer heftiger. Als ein Kontrolleur einsteigt, weiß sich der junge Schwarze zu helfen.
20.00 h: Das Goebbels Experiment (Dokumentarfilm von Lutz Hachmeister, D 2004)
Der Film beleuchtet die Karriere eines modernen Medienpolitikers von seinen Anfängen als radikaler „völkischer Sozialist“ bis zum Selbstmord mit Frau und Kindern. Verzichtet wird auf jeden Kommentar; nur Goebbels selbst spricht – aus seinen Tagebüchern, die er von 1924–1945 exzessiv führte. Es entsteht das Psychogramm eines Mannes, der hochtourig zwischen Weltschmerz, Wehleidigkeit, Vernichtungswut und politischer Extase hin und her schwankte.
www.normale.at, www.arbeiterkammer.com, Infos: kultur@akooe.at oder 0732/6906-2627
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