Linz­Supervision

Beispiele, Idealbilder, Utopien, veränderte Per­spek­tiven. Realität und Wunsch­­­gedanke Stadt Linz: Wer macht sich Gedanken und worüber? Die­se Rubrik stellt monatlich Szenarien vor, die sich mit Linz als gebauter Struktur auseinandersetzen.

Linz an der Donau

Verkehrsinfrastrukturen sind maßgebend für die Entwicklung jeder Stadt.
Obwohl natürlich entstandene Verkehrsadern, wie Flüsse gleich wie künst­lich angelegte Ver­kehrswege Grenzziehungen bedingen und räum­liche Ge­gebenheiten voneinander abtrennen, birgt der natürliche Verkehrs­weg, wie der Donaustrom eine Anziehungskraft in sich, die seine separierende Eigenschaft in den Hin­ter­grund stellt. Er zieht Aktivitäten an und ruft da­durch eine Belebung und Verknüpfung zum Umfeld hervor.

Künstliche oder konstruierte Verkehrsanlagen hingegen zeichnen sich we­niger durch eine At­traktivierung des Umfeldes aus, in welches sie im­ple­mentiert sind. Sie sind gewaltige Bau­wer­ke zu denen man aufgrund ihrer Lärm- oder Um­welt belastenden Attribute Distanz nimmt. Selten wer­den sie als verbindendes Element wahrgenommen. Ihre räumlichen Poten­tia­le blei­­ben meist unausgeschöpft.

Der visuelle Austausch der beiden Infra­struk­turarten manifestiert diesen unterschiedli­chen Umgang. Er manifestiert aber auch die The­ma­tik des Reisens, das Erleben der Stadt in Be­we­gung, das Ankommen und Ein­tre­ten und will damit festhalten, dass Reisende sich kaum noch der Stadt nä­hern, sondern sie lediglich tan­gieren. Will man ins Zentrum vordringen, muss man ein „Vorbeifließen“, abseits der idyllischen Bilder, wählen.

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04/09
FotoautorInnen: 
Daniela Herold, Rolf Touzimsky

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