Schreib doch dem kranken Hasen!

Mit dem Eröffnungsereignis beginnt die Projektreihe „Der Kranke Hase // Ver­rückt nach Linz“, initiiert und konzipiert von den KunstRaum-Be­trei­ber­in­nen Susanne Blaimschein und Beate Rathmayr. Mit elf künstlerischen Po­si­tionen werden KünstlerInnen aus Finnland, Estland, der Schweiz, Deutsch­land und Österreich von März bis Oktober 09 der Frage nach­gehen, „Wie viel Verrücktheit verträgt Provinz?“ und werden dabei von der Kunstfigur des Kran­ken Hasen begleitet.
Der kranke Hase, die beliebte Märchenfigur aus der Grottenbahn am Linzer Pöstlingberg ist Leitfigur der Projektreihe. Wegen verletzter Pfoten wird dieser dort seit Jahrzehnten von Zwergen sorgenvoll gepflegt. Dabei steckt er vol­­ler Energie und kann begeistern, gilt aber gleichzeitig als frech und un­kul­tiviert. Annahme ist nun, dass der Hase nach Linz „verrückt“ wurde und in der Stadt unterwegs ist. Mit seiner Eigenart soll der Kranke Hase neue Mög­lichkeiten eröffnen, Gewohntes zu ändern und Linz etwas verrückter ma­chen, stellt in gewisser Weise speziell heuer, 2009, einen künst­le­risch/ par­tizi­pa­ti­ven Platzhalter für Fragen wie: „Wenn du dich einsam fühlst, was machst du dann?“ oder „Wenn du neben der Spur bist, was fühlst du dann?“ oder die un­verschämte Frage „Wie lebt es sich denn so mit einer Macke? Das wollte ich dich immer schon mal fragen.“ – BesucherInnen mögen so neue Mög­lich­keiten der Wahrnehmung und des Erlebens eröffnet werden.

Auf dem Eröffnungsprogramm stehen ein „Baumhaus“ im Volks­garten, die Aus­stellung „Homebase des Kranken Hasen“ sowie die Installa­ti­on „Kabinen. Modulare Fertigskulpturen für Städte“. Und: Die verrückteste Ta­fel der Welt „Die Tafel des kranken Hasen“ als eine Inszenierung vom The­a­ter-Hausruck-Indentanten Chris Müller. Die Tafel des kranken Hasen soll zeigen, wie verschieden und verrückt das Leben spielt. Wobei hier „verrückt“ für das Be­son­dere, das aus der Spur sein, für Gefühle und auch den ganz normalen Wahn­sinn steht. Dazu rufen KunstRaum Goethestrasse xtd (in Koope­ra­tion mit Linz09) nun auf, merkwürdige, sonderbare oder einfach verrückte Er­leb­nisse, schräge Begegnungen, komische Zufälle oder peinliche Situa­ti­o­nen als kurze Geschichten zu senden. Alle Geschichten, die bis zum 20. März an den Kranken Hasen gehen, werden in der Kultur­haupt­stadt zur verrücktesten Ta­fel der Welt gesammelt und in der autofreien Lin­zer Goethe­stra­ße auf den Ra­sen gebracht, im Rahmen eines extravaganten Events der Merk­würdig­kei­ten. Später eingehende Geschichten können (auch anonym) noch in das ge­plan­te Buch unter dem Titel „Wie viel Verrücktheit verträgt Pro­vinz?“ eingehen.