Editorial

Besonders in Zeiten, in denen Festivals und projektbezogenes Arbeiten zu einer normalen Konstante des Kulturlebens und Kulturschaffens geworden sind, in denen auch in Kunst und Kultur sehr differenzierte freie Szenen, bzw. Parallelwelten entstanden sind, die einander oft kaum berühren, scheint es umso wichtiger, neben den (kultur-)politischen und strukturellen Diskursen der freien ProduzentInnen auch von den künstlerischen Stand­punk­ten und Intentionen der freien Kunst- und Kulturschaffenden zu be­rich­ten und sie damit stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.

Reicht es, zu wissen, worüber man sich – oder worüber sich jemand – aufre­gen sollte?
spotsZ möchte jedenfalls gegen die allgemeine äußerliche Aufgeregtheit auch „Befindlichkeiten“ nachspüren: Wenn man Marlene Streeruwitz glauben will, macht gerade das die Würde des Menschen aus. Besonders in der Kunst sei es wichtig, zu „jammern und zu schreien“, wie die Autorin das Ende September bei einer Lesung in der Buchhandlung Thalia (bezeichnenderweise auch dort) ausgedrückt hat.

spotsZ will eine Spurensuche verfolgen, Startpunkte zeichnen, den Ver­mitt­lungsgedanken pflegen und hat mitunter auch die Absicht, in Aspekten die so genannte Hochkultur den Aktivitäten der so genannten Subkulturen selbst­verständlich und gleichwertig gegenüberzustellen.

Also, mit diesen kurz umrissenen Intentionen und der fixen redaktionellen Belegschaft Brandmayr, Funk, Mittermayer startet spotsZ nun im Oktober als monatliche Zeitschrift, die unterschiedliche Schlaglichter auf das diverse Kunst- und Kulturgeschehen in Linz werfen wird.

spotsZ wird redaktionell betreut, versteht sich aber trotzdem als offenes Kol­lektiv im Linzer Szeneplural: Wir freuen uns über Kontaktaufnahme be­züg­lich Informationsversorgung und/oder journalistischer Mitarbeit.

Für die nächsten Ausgaben von spotsZ werden sich auch Petra Moser, Peter Brandstetter und Andreas Hasch ums Musikalische kümmern, Martin K. Menzinger wird Streifzüge durch die Linzer Theaterlandschaft unternehmen und Reinhard Winkler wird seine Art zu lesen, bzw. über aktuelle Liter­atur zu schreiben, weiter auf die Spitze der kritischen Selbst­bespie­ge­lung treiben. Wie gehabt werden Rossi Rossbacher und Gottfried Gusen­bauer die lin_c Comics auswählen. Weitere ständige Mitarbeiterinnen sind und werden außerdem Margit Greinöcker, Wiltrud Hackl und Gunda Wies­ner sein.

Redaktionsschluss der Novemberausgabe von spotsZ* ist der 15. Oktober.

*spotsZ hat sich übrigens aus drei Ausgaben heller entwickelt.

2
Zurück zur Ausgabe: 
10/06

& Drupal

spotsZ - Kunst.Kultur.Szene.Linz 2006-2014