Linz­Supervision

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Beispiele, Idealbilder, Utopien, veränderte Perspektiven. Realität und Wunsch­­gedanke Stadt Linz: Wer macht sich Gedanken und worüber? Die­se Rubrik stellt monatlich Szenarien vor, die sich mit Linz als gebauter Struktur auseinandersetzen.

FETT blanche

Die Linzer Altstadt wird von verschiedenen Bevölkerungsgruppen ge­nutzt, wobei von niemandem nachhaltig Spuren hinterlassen werden, die zu Identifikation führen könnten.
Privatheit tritt nicht hinter den denkmalgeschützten Fassaden hervor, die Altstadt bleibt ein starres, museales Konstrukt.

Mit unserem Eingriff machen wir die Spuren der NutzerInnen sichtbar. Die Wahrnehmung des Raumes und dessen Nutzung sollen dadurch ge­schärft und eine neue Identität ge­schaffen werd­en.
Wir geben einem problematischen Teil der Altstadt die Farbe Weiß. Ähn­­lich einem weißen Fleck auf der Land­­karte ist der Altstadtbereich Bad­­gas­se/Hofgasse sagenumwoben aber kaum mit persönlichen Erleb­nis­sen be­setzt. Als unbunte Farbe steht Weiß für den Mangel an Le­ben, Man­gel des Gefühls, Leere und Trost­lo­sig­keit (Jacobi), jedoch genauso für Neuanfang, Verständigungs- und Ver­söh­nungsbereitschaft. Weiß, die unbeschriebene, allen Wirkun­gen offene, in keinen Dienst gestellte Farbe (Heimendahl).

FETT Blanche ist im Rahmen des Städtebauprojektes „Atelier Altstadt“ an der Kunstuni Linz entstanden.

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02/09
FotoautorInnen: 
Anna Wolf, Cornelia Bräuer

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