Philip Glass läuft es laut diverser Quellenangaben zuwider, als „minimalistischer Komponist“ klassifiziert zu werden, es sei für seinen Stil bezeichnender, wenn man von „Musik mit repetitiven Strukturen“ spricht. Tatsächlich stellt die Arbeit von Glass vielmehr einen Bruch mit den Ursprüngen der minimalistischen Avantgarde dar, als sie in ihrer Kargheit, Atonalität und Arhythmik zu bestätigen. Im Gegenzug sieht der Musiktheoretiker David Toop „Philip Glass, Steve Reich, John Adams und Michael Nyman als unterschiedlich hoch angesehene Komponisten in einen neuen Mainstream eines Avantgarde-Populismus hineingeschlittert“, hm. Übrig bleibt die Frage: Was ist eigentlich „Minimal Music“? Anlässlich der Premiere von Philip Glass „Orphée“ am Linzer Landestheater und Glass’ Siebziger eine kleine Kartographisierung von Protagonisten und Ursprüngen der „Minimal Music“ der 60er und 70er Jahre in den USA; rechts dazu eine Besprechung von „Orphée“.