Editorial

Im Februar haben wir Rückmeldungen auf das Interview mit Ex Linz09-Intendant Martin Heller (in den Februar-spotsZ) bekommen … Diese bestärken spotsZ insofern, als dass es hier doch ein „kulturgeübtes“ Publikum zu geben scheint, das gewisse Widersprüchlichkeiten innerhalb weniger Sätze erkennen kann – neben Unverständnis über manch getätigte Aussage – ein wichtiges Faktum auch für das Jahr danach.

In diesem noch jungen Jahr kümmert sich Wolfgang Schmutz um ein bei Linz09 abgesagtes Großprojekt – den heiligen Berg. Schmutz stellt die Fra­ge, ob – nach dieser besonderen Projektabsage: Die Bespielung des Linzer Wahr­zeichens Pöstlingberg – die zeitgenössische Kunst und Kultur mehr kaufmännische Talente für Erfolg und Durchschlagskraft brauchen könnte; bzw. kommt er zur interessanten Frage, welchen Stellenwert Kunst im öf­fent­lichen Raum hat und in Zukunft hier in der Stadt haben kann. Zumal mit der „Triennale“ die Erfolgsstory diverser O.K und Linz09-Räusche fortgesetzt werden soll. Es sei hier darauf hingewiesen, dass Informationen von (und über) MAIZ und das ebenfalls abgesagte Projekt „Linz in Torten“ im nächsten Monat ihren Platz in spotsZ finden werden.
 
Den Gegenpart zur Nabelschau der Vergangenheit bildet ein Blick nach drau­ßen, genauer gesagt nach Hamburg. Andrea Knobloch und Ute Vor­koeper, die im März im Kunstraum Goethestrasse xtd zu Gast sind, sind Initiatorinnen der „Akademie einer anderen Stadt“. Sie haben in ihrem Bei­trag die Denkhintergründe, ihre bisherigen Aktivitäten und die aktuellen Planungen zusammengefasst und stellen ein Projekt vor, das sich gegen Selbstaufgabe, Lethargie und alltägliche Achtlosigkeit richtet.

Das Theater, bzw. die Oper werden von zwei AutorInnen präsentiert: Über die Oper „Der Kaiser von Atlantis“ schreibt Norbert Trawöger, bzw. schreibt er über die erschütternde Entstehungsgeschichte der Oper, die von Viktor Ullmann im Konzentrationslager Theresienstadt geschrieben und komponiert wurde. Von der Zeitgeschichte in der Gegenwart gelandet ist hingegen Julia Engelmayer, die sich bei ExpertInnen des Arbeitsmarktes über Ent­wick­lungen, Hintergründe und Tendenzen des Marktes informiert hat. Pas­send dazu, könnte man sagen, gibt’s für alle, die sich nicht mehr so viel leisten können, eine Volxküche in der KAPU – die stellt Daniel Steiner vor.

Dann gibt es noch einen Beitrag von Werner Wehrmann über das noch wenige Tage im März laufende Comicfestival „Next Comic“, das sich heuer fast über die ganze Stadt zu ziehen scheint. Weiters wird die Tanzinitiative RedSapata mit ihren neuen Räumlichkeiten vorgestellt, die auch einen in­te­ressanten link zum Linz09-Flohmarkt erlauben … Aber jetzt wird’s eh schön langsam zum Loslesen! Es sei natürlich noch auf unsere liebe Kolumnistin Wiltrud Hackl hingewiesen, die zwar um Johanna Donahl trauert, sich aber privat über einige Dinge ärgert, die sich gesamt doch nicht so sehr geändert, sondern eher zu einem „Aus-der-Ferne-Feminism“ verschoben haben.

Im März beginnt der Frühling!
Ihre spotsZ-Redaktion
spotsz@servus.at

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03/10

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