Stadtrand Memory II
Für Stadtrand Memory wurden von Karin M. Hofer sechs KünstlerInnen mit Linzbezug ausgewählt. Iris Andraschek thematisiert mit ihren „Fotographien an den Peripherien“ die vergebliche Suche nach Identitäten – es geht um Versuche, in einer immer konformer werdenden Umgebung zwischen Einkaufszentren und inszenierter Ländlichkeit so etwas wie Individualität zu entwickeln oder zu bewahren. Walter Ebenhofer beschäftigt sich – im Gegensatz zu oft diskutierten neuen „Problemrandzonen“ mit dem „Traditionsrandgebiet“ Dornach – nicht zuletzt darum, um im Sinne von Memory an vordergründig unspektakulärere Stadtteile zu erinnern. Christian Nitsch hat die Sprengung des Harter Plateaus vom Fernsehschirm abphotographiert: Er zeigt damit ein Ereignis als Inszenierung der Politik und der Medien. Bei Joseph Pausch geht dem Entstehen eines Bildes eine intensive Auseinandersetzung mit der vorgefundenen Welt voraus. Er erkundet seit mehr als zwei Jahrzehnten die Außenbezirke der Stadt und hat für Stadtrand Memory eines seiner Panoramabilder vom Franckviertel zur Verfügung gestellt. Zonen der Peripherie mitten in der Stadt hat Andrea Pesendorfer zur „Bearbeitung“ durch Wind, Wetter und Menschen präpariert. Auf einer pigmentbeschichtete Klebefolie entstand eine sensible Außenhaut von Befindlichkeiten: Ritzspuren, Kritzeleien, Zeichnungen, Symbole. Beate Rathmayr zeigt figürliche Gruppen an den zeitlichen Randzonen des Wartens. Digitalisiert und am Computer freigestellt entledigen sie sich des umgebenden Ortes und treten in neu zusammengestellte Beziehungskonstellationen.
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